Erfahren Sie, wie Sie mit einem überzeugenden Bewerbungsschreiben Schweizer Personaler begeistern – von der Struktur bis zur individuellen Anpassung.
Ein Bewerbungsschreiben ist mehr als nur eine Formalität: Es ist Ihre Visitenkarte. Während der Lebenslauf Fakten auflistet, erzählt das Schreiben Ihre Geschichte. Es hebt hervor, warum Sie die ideale Besetzung für die Stelle sind. In der Schweiz legen Arbeitgeber besonderen Wert auf Präzision – ein unpräzises Schreiben landet schnell im Papierkorb.
Anders als in Deutschland oder Österreich erwarten Schweizer Firmen maximal eine Seite. Formulierungen wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ sind Standard, Dialekt bleibt tabu. Ein Bezug zum Unternehmen (z. B. dessen Werte oder Projekte) zeigt, dass Sie sich ernsthaft mit dem Stelleninserat auseinandergesetzt haben.
Platzieren Sie Name, Adresse und Telefonnummer links oben – ohne Foto. Eine professionelle E-Mail-Adresse (vorname.nachname@domain.ch) vermittelt Seriosität.
Starten Sie mit einem prägnanten Satz:
„Mit Begeisterung habe ich Ihr Stelleninserat für die Position als Projektmanager gelesen, da meine fünf Jahre Berufserfahrung in der IT-Branche ideal zu Ihren Anforderungen passen.“
Konkretisieren Sie Fähigkeiten mit Zahlen:
„In meiner vorherigen Rolle optimierte ich die Kundenbetreuung, was zu einer Steigerung der Zufriedenheitsrate um 30 % führte.“
Nutzen Sie Begriffe aus dem Stelleninserat, um Kompetenzen und Anforderungen abzudecken.
Beenden Sie höflich, aber selbstbewusst:
„Über die Möglichkeit, meine Erfahrungen in einem persönlichen Gespräch zu vertiefen, freue ich mich sehr. Für ein Vorstellungsgespräch stehe ich ab dem 1. Oktober zur Verfügung.“
Die Grussformel „Freundliche Grüsse“ ist in der Schweiz üblich.
Laden Sie Vorlagen für Banken, IT oder Gesundheitswesen herunter. Achten Sie darauf, branchenspezifische Formulierungen zu integrieren. Beispiel:
IT-Branche: Betonung von Agile-Methoden und Technologie-Trends.
Medizin: Hervorhebung von Patientenfokus und Fachkenntnissen.
Vermeiden Sie generische Floskeln. Ersetzen Sie „sehr motiviert“ durch:
„Meine Leidenschaft für datengesteuerte Entscheidungsprozesse zeigte sich in meinem letzten Projekt, bei dem ich durch Analysen die Effizienz um 20 % steigerte.“
Zu lange Texte: Personaler lesen pro Schreiben durchschnittlich 90 Sekunden – kürzen Sie auf das Wesentliche.
Fehlende Unternehmensbezüge: Nennen Sie konkret, warum Sie zum Unternehmen passen (z. B. Innovationskultur).
Passive Sprache: „Es wurde von mir ein Projekt geleitet“ → „Ich leitete ein Projekt“.
Fehler in der Anrede: „Sehr geehrter Herr Müller“ ist falsch, wenn das Geschlecht unbekannt ist – nutzen Sie „Sehr geehrte Damen und Herren“.
Kein Bezug zum Lebenslauf: Verlinken Sie Ihre Berufserfahrung im Schreiben mit den Punkten im Lebenslauf.
Schreiben Sie ausschliesslich in Hochdeutsch, aber erwähnen Sie im Kontakt (z. B. E-Mail-Signatur) regionale Grussformeln wie „Grüezi“, wenn Sie sich auf eine Stelle in der Deutschschweiz bewerben.
Analysieren Sie das Inserat: Wenn „Teamfähigkeit“ und „Projektmanagement“ genannt werden, integrieren Sie diese Kompetenzen im Hauptteil.
Wiederholen Sie nicht Ihre Ausbildung – ergänzen Sie stattdessen im Schreiben, wie Ihr Studium Sie für die Stelle qualifiziert.
Schriftart: Arial oder Times New Roman (11–12 Pt).
Dateiformat: PDF, um Bewerbungsunterlagen konsistent darzustellen.
Personaler prüfen besonders den Hauptteil auf klare Qualifikationen und den Bezug zum Unternehmen. Ein gelungener Schlussteil mit Verfügbarkeit erhöht die Chance auf ein Vorstellungsgespräch.
Warten Sie 10–14 Tage, dann schreiben Sie eine kurze E-Mail:
„Sehr geehrtes Team, ich möchte mich herzlich für die Übermittlung meiner Unterlagen bedanken und frage an, ob weitere Informationen benötigt werden.“