In der Schweiz entscheiden oft Details über den Erfolg Ihrer Bewerbung – und dazu gehören Zeugnisse. Ob Arbeitszeugnis, Schulzeugnis oder Zertifikat: Die richtige Auswahl und Präsentation dieser Dokumente macht den Unterschied. Hier erfahren Sie, welche Unterlagen Pflicht sind, wie Sie Lücken geschickt kompensieren und worauf es bei einer Online-Bewerbung ankommt.
Diese Zeugnisse gehören in jede Bewerbung
Arbeitszeugnis: Ihr berufliches Portfolio
Ein Arbeitszeugnis ist das Herzstück Ihrer Bewerbungsunterlagen. Es fasst nicht nur Ihre Tätigkeiten zusammen, sondern bewertet auch Ihre Leistungen und Sozialkompetenz. Achten Sie darauf, dass das Zeugnis klar strukturiert ist:
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Tätigkeitsbeschreibung (Was haben Sie konkret gemacht?)
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Leistungsbewertung (Wie gut haben Sie gearbeitet?)
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Schlussformel (Dank und Bedauern über das Ausscheiden).
Arbeitgeber prüfen besonders die Formulierungen: Begriffe wie „stets zur vollsten Zufriedenheit“ signalisieren Top-Bewertungen. Fehlt ein Arbeitszeugnis, kann ein Zwischenzeugnis oder eine Arbeitsbestätigung einspringen.
Schul- und Ausbildungszeugnisse: Basis für Berufseinsteiger
Als Berufseinsteiger sind Schulzeugnisse und Ausbildungszeugnisse unverzichtbar. Sie belegen Ihre fachliche Grundlage – besonders Abschlusszeugnisse wie das abschlusszeugnis einer Lehre oder Maturität. Reichen Sie diese immer ein, es sei denn, die Stellenausschreibung verlangt explizit etwas anderes.
Beispiel: Ein Bewerber für eine Junior-Marketingstelle legt sein Wirtschaftsgymnasial-Zeugnis bei, um betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachzuweisen.
Zusätzliche Dokumente: So heben Sie sich von der Masse ab
Zertifikate und Diplome: Beweis für Weiterbildungen
Sprachkurse, IT-Zertifikate oder Fachdiplome wie ein bachelorzeugnis zeigen, dass Sie sich weiterentwickeln. Wählen Sie gezielt aus: Für eine Stelle im Projektmanagement ist ein Scrum-Zertifikat relevanter als ein Yoga-Diplom.
Praktikumszeugnisse: Erfahrung sichtbar machen
Praktikumszeugnisse ergänzen bei Berufsanfängern das Arbeitszeugnis. Sie belegen praktische Erfahrung und Soft Skills wie Teamfähigkeit. Ein Praktikum in einer Agentur kann etwa für eine Kommunikationsstelle den Ausschlag geben.
Online-Bewerbung: Clevere Dokumentenstrategie
Welche Zeugnisse digital einreichen?
Bei einer Online-Bewerbung gilt: Qualität vor Quantität. Kernzeugnisse wie Arbeitszeugnis und abschlusszeugnis gehören immer in den Anhang. Optimieren Sie die Dateien:
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Format: PDF (niemals Word oder JPG).
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Dateinamen: „Mueller_Arbeitszeugnis.pdf“ statt „Dokument1“.
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Reihenfolge: Beginnen Sie mit dem Lebenslauf, gefolgt von Zeugnissen und Zertifikaten.
Was Sie weglassen können
Nicht jedes Dokument ist notwendig. Ein Zwischenzeugnis etwa wird nur bei langen Beschäftigungszeiten relevant. Und: Ältere Schulzeugnisse können Sie nach 5+ Jahren Berufserfahrung meist streichen.
Bewerbung ohne Abschlusszeugnis: Alternativen nutzen
Vorläufige Bescheinigungen und Notenübersichten
Fehlt das abschlusszeugnis, hilft eine notenübersicht der Schule oder eine vorläufige Bestätigung des Arbeitgebers. Erklären Sie die Situation kurz im Anschreiben – etwa: „Mein Abschlusszeugnis wird bis Juni nachgereicht.“
Lücken im Lebenslauf professionell erklären
Fehlende Zeugnisse lassen sich durch berufserfahrung oder Referenzen ausgleichen. Formulieren Sie positiv: „Während meiner Auszeit habe ich ein Sprachzertifikat in Französisch erworben, das mir in internationalen Projekten zugutekommt.“
Typische Fehler – und wie Sie sie vermeiden
Unvollständige Unterlagen
Vergessene Zertifikate oder veraltete Zeugnisse wirken schlampig. Checkliste für die Schweiz:
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Arbeitszeugnis (aktuellste Version)
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Abschlusszeugnis der höchsten Ausbildung
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2–3 relevante Zertifikate
Falsche Struktur der Anlagen
Eine unlogische Reihenfolge verwirrt Personaler. Sortieren Sie chronologisch (neueste zuerst) oder nach Relevanz für die Stelle.
Fazit: Zeugnisse als Türöffner Ihrer Karriere
Zeugnisse sind mehr als Formalien – sie erzählen Ihre Berufsgeschichte. Indem Sie die richtigen Dokumente auswählen, online optimieren und Lücken strategisch kompensieren, zeigen Sie Professionalität und Sorgfalt. Passen Sie Ihre Unterlagen immer an die Stelle an: Ein Arbeitszeugnis für eine Führungsposition sollte anders betont sein als eines für einen Praktikumsplatz.
Mit diesem Wissen machen Sie Ihre Bewerbung zum überzeugenden Gesamtpaket – ganz nach Schweizer Präzision. 🚀