Lebenslauf

Was gehört in einen Schweizer Lebenslauf? Der vollständige Guide 2025

Was muss in einen Schweizer Lebenslauf? Alle Pflichtangaben, optionale Elemente und No-Gos. Mit Checkliste und Vorlagen für jeden Karrierelevel.


Zusammenfassung

Ein Schweizer Lebenslauf folgt spezifischen Regeln, die sich deutlich von internationalen Standards unterscheiden. Was genau gehört hinein, was ist optional und was sollten Sie unbedingt weglassen? Dieser umfassende Guide beantwortet alle Fragen rund um die Inhalte eines perfekten Schweizer CV. Als führende KI-gestützte Bewerbungsplattform der Schweiz zeigt Ihnen Truast detailliert, welche Angaben Schweizer Arbeitgeber erwarten und wie Sie diese optimal präsentieren. Von persönlichen Daten über Berufserfahrung bis zu Hobbys – Sie erfahren genau, was wo hingehört. Mit praktischen Checklisten, Beispielen und kulturellen Hintergründen erstellen Sie einen Lebenslauf, der alle Schweizer Standards erfüllt.

Einleitung

"Muss das Foto wirklich sein?" – "Gehört die Militärdienstzeit in den CV?" – "Soll ich meine Kinder erwähnen?" Diese Fragen stellen sich täglich tausende Bewerber beim Erstellen ihres Schweizer Lebenslaufs. Die Antworten sind nicht immer eindeutig, denn was in der Schweiz Standard ist, kann international als diskriminierend gelten – und umgekehrt. 89% der Absagen resultieren aus formal fehlerhaften Lebensläufen, nicht aus mangelnder Qualifikation. Dieser Guide klärt definitiv, was in einen Schweizer Lebenslauf gehört, was optional ist und was Sie besser weglassen sollten.

Die Pflichtbestandteile: Das muss rein

1. Persönliche Angaben – Der Kopfbereich

✅ Diese Angaben sind Pflicht:

Name: Vor- und Nachname (Rufname unterstreichen bei mehreren Vornamen)
Adresse: Vollständige Wohnadresse mit PLZ und Ort
Telefon: Mobile Nummer (Festnetz optional)
E-Mail: Professionelle Adresse (vorname.nachname@...)
Geburtsdatum: TT.MM.JJJJ (in der Schweiz noch Standard)
Nationalität: Besonders wichtig bei ausländischen Bewerbern
Aufenthaltsstatus: Bei Ausländern (B, C, G-Bewilligung etc.)

Warum diese Angaben in der Schweiz? Die Schweiz hat eine andere Tradition als angelsächsische Länder. Persönliche Angaben helfen dem Arbeitgeber bei administrativen Prozessen und sind rechtlich nicht diskriminierend, solange sie sachlich begründet sind.

2. Berufserfahrung – Das Herzstück

Pflichtangaben für jede Station:

Element Format Beispiel
Zeitraum MM.JJJJ – MM.JJJJ 01.2020 – 12.2023
Position Offizielle Bezeichnung Senior Marketing Manager
Arbeitgeber Firma, Ort Novartis AG, Basel
Hauptaufgaben 3-5 Bullet Points • Führung Team (8 Personen)
Erfolge Quantifiziert • Umsatzsteigerung +35%

💡 Truast-Tipp: Die 10-Jahres-Regel

Detailliert beschreiben Sie nur die letzten 10 Jahre. Ältere Positionen können Sie zusammenfassen: "2005-2015: Verschiedene Positionen im Vertrieb bei ABB Schweiz AG"

3. Ausbildung – Die Qualifikationsbasis

Das gehört hinein:

Höchster Abschluss (immer):
- Titel des Abschlusses
- Institution und Ort
- Abschlussjahr
- Note (wenn gut: ab 5.0)

Weitere relevante Abschlüsse:
- Berufslehre (bei Schweizern wichtig!)
- Matura/Abitur (bei akademischer Laufbahn)
- Weiterbildungen (CAS, DAS, MAS)
- Zertifizierungen (branchenrelevant)

Schweizer Besonderheit: Die Berufslehre hat einen hohen Stellenwert. Auch Akademiker geben ihre Lehre an, wenn vorhanden.

4. Sprachkenntnisse – In der mehrsprachigen Schweiz essentiell

Obligatorische Angaben:

Sprache Niveau Zertifikat (optional)
Deutsch Muttersprache -
Französisch C1 - Verhandlungssicher DELF/DALF
Englisch B2 - Fliessend Cambridge FCE
Italienisch A2 - Grundkenntnisse -

Niveau-Bezeichnungen in der Schweiz:

  • Muttersprache
  • Verhandlungssicher (C1-C2)
  • Fliessend (B2)
  • Gute Kenntnisse (B1)
  • Grundkenntnisse (A1-A2)

Die optionalen Bestandteile: Kann, muss aber nicht

Das Bewerbungsfoto – Eine Schweizer Eigenheit

📸 Foto-Fakten Schweiz:

Erwartung: 75% der Schweizer Arbeitgeber erwarten ein Foto
Position: Rechts oben oder links oben
Format: Passfoto oder Business-Portrait
Qualität: Professionell (kein Selfie!)
Aktualität: Maximal 2 Jahre alt

Ausnahmen ohne Foto:
- Internationale Konzerne (US-Firmen)
- Wenn explizit "ohne Foto" verlangt
- IT-Branche (zunehmend optional)

Zivilstand und Familie

Die Schweizer Realität:

Angabe Traditionelle Branchen Moderne Branchen
Zivilstand Oft erwartet Optional
Anzahl Kinder Manchmal Nicht empfohlen
Alter der Kinder Nie Nie
Partner-Beruf Nie Nie

Empfehlung: Zivilstand nur bei konservativen Arbeitgebern (Banken, Versicherungen, Verwaltung). Kinder nie erwähnen – kann zur Diskriminierung führen.

Militärdienst (für Schweizer Männer)

🎖️ Militärangaben richtig platzieren

Wann erwähnen:
- Bei Führungspositionen (Offizier = Führungserfahrung)
- Öffentlicher Dienst/Verwaltung
- Traditionelle Schweizer Unternehmen

Format:
"Schweizer Armee: Hauptmann, Infanterie (2015-2023)"

Weglassen bei:
- Internationalen Unternehmen
- Kreativen Branchen
- Wenn nur Soldat ohne Führungsfunktion

Referenzen

Drei Varianten:

  1. "Referenzen auf Anfrage" (Standard)
  2. 2-3 Kontakte direkt angeben (proaktiv)
  3. Separate Referenzliste (auf Nachfrage)

Was gehört zu einer Referenz:

  • Name und Titel
  • Unternehmen
  • Beziehung (ehem. Vorgesetzter)
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Einverständnis eingeholt!

Weiterbildungen und Kurse

Relevanz-Check:

✅ Reingehört ❌ Weglassen
Fachspezifische Zertifikate Hobby-Kurse
Leadership-Programme Basis-Office-Kurse
Sprach-Diplome Veraltete IT-Kurse
Branchen-Lizenzen Soft-Skill-Seminare ohne Zertifikat
Aktuelle Tech-Skills Kurse älter als 5 Jahre

Kenntnisse und Fähigkeiten

Die 3-Kategorien-Regel:

1. IT-Kenntnisse:
- MS Office (Excel: Experte, inkl. VBA)
- SAP (Module: FI/CO, 5 Jahre)
- Programmierung (Python, SQL)

2. Fachkenntnisse:
- Projektmanagement (IPMA Level B)
- Buchhaltung (SWISS GAAP FER)
- Marketing (Google Ads zertifiziert)

3. Soft Skills (nur mit Beweis):
- Führungskompetenz (15 MA geführt)
- Präsentation (50+ Vorträge)
- Verhandlung (Einkaufsvolumen CHF 10 Mio.)

Hobbys und Interessen

Die Hobby-Matrix:

Hobby-Typ Beispiel Eindruck Empfehlung
Sport Marathon, Fussball Teamfähig, ehrgeizig ✅ Bei Teamkultur
Ehrenamt Samariter, Vorstand Sozial, engagiert ✅ Immer gut
Kreativ Fotografie, Musik Kreativ, ausgeglichen ✅ Bei kreativen Jobs
Reisen "Reisen" Klischee ❌ Zu generisch
Gaming E-Sports Je nach Branche ⚠️ Nur bei Tech
Extremsport Base-Jumping Risikofreudig ❌ Kann negativ wirken

Was definitiv NICHT reingehört

Die absolute No-Go-Liste

❌ Diese Angaben haben nichts im CV verloren:

- Religionszugehörigkeit (Ausnahme: kirchliche Arbeitgeber)
- Politische Ausrichtung
- Gewerkschaftsmitgliedschaft
- Gesundheitszustand
- Sexuelle Orientierung
- Schwangerschaft
- Vorstrafen (ausser wenn relevant)
- Kündigungsgründe
- Gehaltsvorstellungen
- Sozialversicherungsnummer

Veraltete Angaben

Früher üblich, heute nicht mehr:

  • Elternberufe
  • Geschwister
  • Körpergrösse/Gewicht
  • Blutgruppe
  • Heimatort (bei Schweizern)
  • Konfession (ausser kirchliche Stellen)

Spezialfälle: Anpassung nach Situation

Lebenslauf für internationale Konzerne

Anpassungen für US/UK-Firmen:

  • Kein Foto
  • Kein Geburtsdatum
  • Keine Nationalität
  • Kein Zivilstand
  • Fokus auf Achievements

Lebenslauf für Bundesverwaltung

Zusätzliche Angaben:

  • Heimatort (bei Schweizern)
  • Militärdienstgrad
  • Sprachkenntnisse sehr detailliert
  • Alle Aus- und Weiterbildungen
  • Publikationen

Lebenslauf für kreative Berufe

Besonderheiten:

  • Portfolio-Link prominent
  • Kreative Gestaltung erlaubt
  • Persönlichkeit zeigen
  • Projekte statt Positionen
  • Awards und Auszeichnungen

Die richtige Reihenfolge

Standard-Struktur Schweiz 2025

  1. Persönliche Daten (mit Foto)
  2. Kurzprofil (3-4 Zeilen, optional aber empfohlen)
  3. Berufserfahrung (antichronologisch)
  4. Ausbildung (antichronologisch)
  5. Weiterbildungen (relevante)
  6. Sprachkenntnisse (mit Niveaus)
  7. IT-Kenntnisse (detailliert)
  8. Weitere Kenntnisse (optional)
  9. Referenzen (oder "auf Anfrage")
  10. Hobbys (optional, max. 3)

Alternative für Berufseinsteiger

  1. Persönliche Daten
  2. Ausbildung (da aktuellster Punkt)
  3. Praktika/Nebenjobs
  4. Projekte/Abschlussarbeiten
  5. Kenntnisse und Fähigkeiten
  6. Sprachen
  7. Engagement/Hobbys

Länge und Umfang nach Karrierestufe

Karrierestufe Seitenzahl Detailgrad Zeitraum
Student/Praktikant 1 Seite Alles relevant Gesamte Historie
Berufseinsteiger 1-1.5 Seiten Fokus Ausbildung Ab Matura/Lehre
Young Professional 1.5-2 Seiten Fokus letzte 5 Jahre 10 Jahre
Senior Professional 2 Seiten Fokus Erfolge 10-15 Jahre
Executive 2-3 Seiten Strategische Ebene 15 Jahre

Die Master-Checkliste: Vollständigkeitsprüfung

Pflichtangaben ✅

Vollständiger Name
Aktuelle Adresse
Telefonnummer (mobil)
E-Mail-Adresse
Geburtsdatum
Nationalität
Berufserfahrung (antichronologisch)
Ausbildung (höchster Abschluss)
Sprachkenntnisse mit Niveau

Empfohlene Angaben 👍

Professionelles Foto
LinkedIn-Profil
Relevante Weiterbildungen
IT-Kenntnisse
Referenzen ("auf Anfrage")

Situationsabhängig ⚠️

Zivilstand (konservative Branchen)
Militärdienst (Männer, wenn relevant)
Hobbys (wenn aussagekräftig)
Ehrenamtliches Engagement
Publikationen (akademisch/fachlich)

Definitiv weglassen ❌

Religion
Politik
Gesundheit
Kinder
Gehalt
Kündigungsgründe

Beispiele nach Branche

Banken/Versicherungen

Besonders wichtig:
- Foto (konservativ)
- Zivilstand
- Lückenlose Historie
- Alle Abschlüsse
- Referenzen
- Militärdienst (wenn Offizier)

IT/Tech-Startups

Fokus auf:
- GitHub/Portfolio-Links
- Technologie-Stack detailliert
- Projektbeispiele
- Zertifizierungen
- Foto optional
- Persönliche Projekte

Gesundheitswesen

Unverzichtbar:
- Alle Qualifikationen
- Registrierungen/Anerkennungen
- Fortbildungen
- Sprachkenntnisse
- Foto empfohlen
- Soft Skills mit Beispielen

Weiterführende Ressourcen

Fazit: Der massgeschneiderte Schweizer Lebenslauf

Was in einen Schweizer Lebenslauf gehört, ist keine Geschmacksfrage, sondern folgt klaren Konventionen. Die Kunst liegt darin, die Balance zwischen vollständigen Angaben und Relevanz zu finden. Nicht jede Information, die Sie angeben können, sollten Sie auch angeben.

Die goldenen Regeln zusammengefasst:

  • Pflichtangaben vollständig und korrekt
  • Schweizer Standards respektieren (Foto, Struktur)
  • Relevanz vor Vollständigkeit – weniger ist oft mehr
  • Branchenspezifisch anpassen – kennen Sie Ihre Zielgruppe
  • Aktualität wahren – regelmässig überprüfen und anpassen

Ein gut strukturierter Lebenslauf mit den richtigen Inhalten öffnet Türen. Er zeigt nicht nur Ihre Qualifikation, sondern auch Ihr Verständnis für Schweizer Gepflogenheiten und Ihre Sorgfalt im Detail.

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Über den Autor

Dieser Artikel wurde von Patrick Moll, Gründer von Truast, verfasst. Mit fundierter Erfahrung im Marketing, Produktmanagement und als Führungsperson kennt er beide Seiten des Bewerbungsprozesses.

Dieser Artikel wurde mit KI-Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft.

 

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